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Madison Violet: Everything's Shifting (Review)
Artist: | Madison Violet |
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Album: | Everything's Shifting |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk Pop |
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Label: | Big Lake | |
Spieldauer: | 50:21 | |
Erschienen: | 22.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Unter stilistisch anderen Vorzeichen sind MADISON VIOLET ein ähnliches Phänomen wie die Hardrock-Ladys Heart, da sie seit Jahrzehnten in Nordamerika große Erfolge feiern und in Europa weitgehend unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit musizieren. Die beiden Sängerinnen und Multi-Instrumentalistinnen Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac haben zahlreiche andere Acts zu ihrer Musik gebracht - poppigem Folk für Massen, die normalerweise nichts mit possierlichen Akustikklängen anfangen können.
Mit „Everything’s Shifting“ finden die beiden Damen auf ihre alte Spur zurück, nachdem sie mehrere Irrwege beschritten haben. Schuster bleib bei deinen Leisten, heißt es, und demzufolge tun MADISON VIOLET nach mehreren Jahren wieder das, was sie am besten können: Balladen mit rührseligen Texten und äußerst eingängigen Melodien spielen, die teils opulent mit mehrstimmigen Vocals sowie allerei Verzierungen, teils minimalistisch arrangiert und blitzsauber für die Charts produziert wurden.
Stilistisch nähert sich das Projekt mal dem Indie Pop jüngerer Semester an, mal der Country-Szene ('Mama Told Me') und bisweilen auch den klassischen Singer-Songwritern des Kontinents, wobei sie jedoch nie deren lyrischen Tiefgang an den Tag legen. MADISON VIOLET richten sich eben mit positiven Hymnen wie dem eröffnenden 'Sight of the Sun' oder dem swingenden 'Seal My Fate' an eine Konsens-Mehrheit, was in ihrem Fall zumindest insofern nichts Verwerfliches ist, als sie in diesem Rahmen alles richtig machen.
Die auf gelungene Weise erzeugte Atmosphäre intimer Art, die „Everything’s Shifting“ dominiert, macht das bunte wie naheliegende Genre-Hopping, das die beiden Protagonistinnen betreiben, relativ glaubwürdig, auch wenn die glatte Soundkulisse ein Durchdringen der Oberfläche erschwert … sollte sich darunter überhaupt mehr befinden, als die überwiegend stereotypen Texte vermuten lassen.
FAZIT: „Everything’s Shifting“ bietet astrein aufgezogenen Kommerz-Folk typisch nordamerikanischer Couleur - hochprofessionell in Szene gesetzt und auf Masse gestromt mit einem dementsprechend leicht artifiziellen Hauch, der MADISON VIOLET - altgediente Künstlerinnen hin oder her - Ansprüche auf "rootsige" Authentizität verbietet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sight of the Sun
- All over Again
- Tell Me
- Heart Worth Fixing
- Seal My Fate
- Mama Told Me
- Second Hand Fiction
- Nobody
- Everything's Shifting
- Time to Right the Wrong
- Real Love
- The Knight Sessions (2016) - 11/15 Punkten
- Everything's Shifting (2019) - 8/15 Punkten
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